Einige wenige Beobachtungen und vor allem jüngste Modellrechnungen legen nahe, dass das Altiplano in den Anden über eine tägliche Zirkulation mit Zustrom unter den Kammhöhen der angrenzenden Bergketten während des Tages und vermutlich schwachem Ausströmen in der Nacht verfügt. Das beobachtete Minimum der Verteilung des Gesamtozon über dem Altiplano könnte durch diese Strömung hervorgerufen sein. Diese Zirkulation wurde an ausgewählten Pässen, bei denen der Zustrom am stärksten sein muss, beobachtet. Pilotballone und neu entwickelte Modellflugzeuge kamen zum Einsatz um Vertikalprofile von Windgeschwindigkeit und -richtung, Temperatur und Feuchte zu vermessen. Aufgrund dieser Messungen konnten die täglichen Flüsse von Masse und Feuchte ins Altiplano abgeschätzt werden. Dabei wurden Strömungsmerkmale auf den Pässen entdeckt. Zusätzlich wurden ergänzende Beobachtungen der UV-Strahlung und des atmosphärischen Aerosolgehalts durchgeführt. Die Messkampagne fand im südhemisphärischen Winter statt, wo die Bedingungen besonders günstig sind. Zusätzlich wurden in den Pässen Bodenstationen installiert, um die Variationen dieses Zustroms im Laufe des Jahres zu erforschen. Dieses Projekt wird als Zusammenarbeit des Meteorologischen Instituts der Universität München (MIM) und des Instituts für Physik der Atmosphäre (LFA) der Universität Mayor de San Andres (UMSA) in La Paz durchgeführt.
Die automatische Wetterstationen wurden von Fischer projektiert und geliefert. Sie bestehen jeweils aus:
- Luftfeuchtigkeits- und Temperaturmesswertgeber mit ventilierter Strahlungsschutzhütte
- Windrichtungs- und Windgeschwindigkeitsmesswertgeber
- Luftdruckmesswertgeber
- Pyranometer CM 11
Die Messwertgeber übertragen die Daten digital oder analog. Der Datenlogger verarbeitet die Signale und speichert diese auf eine PCMCIA Karte. Die Energiequelle für den Datenlogger, sowie die Messwertgeber ist eine 60Ah Batterie, die durch ein Solaranlagemodul 11WP inklusive Laderegler gespeist wird. Um die Leistung bei niedrigen Temperaturen zu sichern, wird die Batterie beheizt sobald die Temperatur unter -10°C fällt. Das zweite Solaranlagemodul ist der Energielieferant für den Ventilator der Strahlungsschutzhütte. Die Trägereinheit der Wetterstation ist ein 3 m hoher Mast aus eloxiertem Aluminium Profil.